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PDS-Board»PC»Software»Livs neuester Wochenrückblick!
12.7.2003 20:15Livs neuester Wochenrückblick!
LivingLegend
Murmelking
PDS-Member
Beiträge: 5939
dabei seit: 25.11.2002

User, hört die Signale!

Was diese Zeit so verharschen lässt, ist ja vor allem ihre Alternativlosigkeit.
Früher, da gab's zu allem und jedem wenigstens ein, zwei Gegenentwürfe.

Bevor die Grünen zur Dosenpfand-gebremsten FDP mutierten, da nannten sie
sich sogar "die Alternativen". Statt Kommerz-Pop konnte man Hardrock
hören, statt zu bechern Hanf rauchen oder statt Daimler Fahrrad fahren.

Hardrock, Haschisch, Fahrräder und die Partei des Außenministers gibt's
zwar immer noch. Aber kein Mensch hält irgendwas davon noch für alternativ.
Wär' ja auch zu albern – bei Rädern, die mehr kosten als damals ein 2CV.
Wobei: die Fahrräder haben sich ja wenigstens technisch weiterentwickelt.
Aber in der Musik, da gibt's seit geraumer Zeit eigentlich nur Rückschritte.

Und in der Politik eh. Die Politiker haben den Zeitgeist übrigens genau
erfasst. Früher mussten die ja wenigstens noch ein bisschen nachdenken.
"Können wir nicht ... dürfen wir nicht ... wollen wir nicht",
hieß es dann, wenn sie mit Alternativos konfrontiert waren. Heute sagen
die dauernd: "Das (was ihnen gerade nicht gefällt) passt nicht in
die Zeit". Das ultimative Argument einer argumentationsarmen Zeit.

Da ist es doch schön, dass es wenigstens in der IT eine Alternative gibt.
Der Linux-Tag in Karlsruhe ist ja gerade. Linux ist eine veritable Alternative.
Alles, was damit zu tun hat, kommt einem denn auch so bekannt vor – aus
der Post-68er Zeit.

Da ist einmal die überzogene Reaktion des Establishments. Linux sei der
schiere Kommunismus, hat ja der Microsoft-Chef Steve Ballmer erklärt. Was
ganz schön blöd war. Denn zum einen ist Linux im Gegensatz zum Kommunismus
ein äußerst stabiles System.

Chruschtschow hat die Theorie von Systemkonkurrenz erfunden. Deren praktischer
Ausgang ist bekannt. Wenn aber bei derjenigen auf dem Gebiet der IT etwas
zusammenbricht, dann ist es der Westen – Washington, also das Betriebssystem
des großen Konzerns aus dem Bundesstaat Washington.

Und außerdem macht man seine Widersacher durch so einen Vorwurf nur interessant.
"Wo ist die Oppositionspartei, die nicht von ihren regierenden Gegnern
als kommunistisch verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, die
... den brandmarkenden Vorwurf des Kommunismus nicht zurückgeschleudert
hätte?" So Karl Marx, der Erfinder desselben, im gleichnamigen Manifest
(MEW, Bd. 4, S. 461).

Noch'n Déjà vu: Da gab's ja auch einmal die Groteske um die Verwertungsrechte
an der Internationalen – das Musikstück – kein Hardrock, aber trotzdem
ein sehr schönes Lied mit einem guten Text. "Die Müßiggänger schiebt
beiseite", heißt's darin beispielsweise. Das passt auch nicht mehr
in die Zeit. In eine Zeit, in der jeder Müßiggänger sich für einen Leistungsträger
hält, bloß weil er fordert, die Leute, die arbeiten, sollten mehr arbeiten.

Von der Internationalen hatte man ja lange gedacht, sie sei Public Domain,
quasi ein Stückchen proletarischer Open Source. Dann aber stellte sich
heraus, dass ein kapitalistisches Unternehmen der Rechte-Inhaber war.

Und heute gibt's da halt die Sache mit SCO. Die Firma würde Linux ja gerne
reprivatisieren. Und deshalb behauptet sie, sie sei eigentlich die legitime
geistige Eigentümerin. Das glaubt ihr allerdings niemand so recht – bis
auf Steve Ballmer, versteht sich. Diese Angelegenheit sollte man denn auch
sehr gelassen sehen. Schließlich musste damals auch kein Revoluzzer GEMA-Gebühren
für die Internationale abdrücken.

Also die Parallelen zwischen der Open-Source und der Arbeiterbewegung sind
schon frappierend. Beispielsweise: Wenn der Linux-User einen Bug findet,
dann wartet er nicht auf einen Patch von irgendwoher. Weil: Er weiß ja:
"Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gates, kein Kaiser, noch Tribun."
Der User setzt sich dann hin und behebt den Schaden. – "Uns aus dem
Elend zu erlösen, können wir nur selber tun."

Das ist doch eigentlich eine prima Einstellung. Und bei Open-Source-Software
kann man auch danach handeln. Schließlich hält einem niemand emanzipatorisches
Wissen, eben den Quellcode, vor.

Tja, und das sind Signale, die gehört werden – vor allem in Washington.


Diesmal geb ich Quelle mit

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Profil EMail ICQ  
12.7.2003 22:23
NetiDa
PDS-Member
Beiträge: 2200
dabei seit: 28.3.2003

ich finde das ein bisschen überzogen! ich glaube, der autor kifft zuviel und hat paras und mitteilungsdrang.

Profil EMail Homepage ICQ  
13.7.2003 14:28
rollwut
PDS-Member
Beiträge: 2071
dabei seit: 29.1.2003

lässt sich aber nicht völlig von der hand weisen dass es da schon parallelen gibt.
ich finds lustitsch

Profil EMail Homepage ICQ  
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